Acherner Hexe

 

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in Niederachern (Achern), an der alten Römerstraße (alten B3), ein Wochenmarkt eingerichtet, wo Krämer, Händler und Landleute ihre Waren anboten. So gab es auch Marktfrauen, die ihre Salben für Heilzwecke „zubereitet aus Kräuter und Wurzeln, die sie in den umliegenden Wäldern sammelten“, auf dem Wochenmarkt verkauften. Im 16. und 17. Jahrhundert regierte auch in Niederachern der Hexenwahn. Einige Marktfrauen wurden als Hexen verfolgt und ihnen den Hexenprozess gemacht. Die durchgeführten Hexenprozesse liegen unter anderem in der hochmittelalterlichen Theologie, die den mit dem Teufel im Bund stehenden, Schadenzauber verursachenden Hexen reale Existenz einräumte. Weltliche und geistliche Gerichte nahmen für die Ahndung der Delikte, die Kompetenz in Anspruch und beriefen sich seit 1484 auf die Hexenbulle Papst Innocenz VIII. und den diese Bulle kommentierenden „Malleus maleficarum“ (= Hexenhammer) vom Jahre 1487. Die Marktfrauen wurden dann als „Hexen verbrannt und im Rauch verschickt“. Die Acherner Hexen verkörpern in ihrem Häs das Gewand der Marktfrauen, und in der Maske die Hexen.

Illeschrat

 

Der Illeschrat trägt seinen Namen aus einer Abkürzung vom Illenauer Wald.

In der Fabel treibt er dort als Schrat (Waldgeist) sein Unwesen.

Hexentanz (Brauchtumstanz)

 

Der Hexentanz zeigt den im Hexenwahn entstandenen Kult durch Beschwörung und Brauen der Hexenbrühe, zur Herstellung der Zaubersalben. Zum Tanz ruft der Illgri (Obermotz, ein Fabelwesen) die Hexen und Illeschräte zusammen. Der Namen Illgri ist eine Zusammensetzung aus den Abkürzungen vom (Ill)enauer Wald und der Hornis(gri)nde.

 

  

Der im Textteil erwähnte Illenauer Wald, befindet sich in der Gemarkung der Großen Kreisstadt Achern, am Fuße der Hornisgrinde, im badischen Teil des Schwarzwald, zwischen Baden-Baden und Offenburg.